Schubert: An den Mond (Goethe)
Franz Schubert (1797-1828)
An den Mond D 259 / D 926 (Goethe)
Moderation: Manuel Heuser (Bariton)
In dem Gedicht „An den Mond“ von Johann Wolfgang von Goethe befindet sich das lyrische Ich eines Nachts an einem Fluss. Enttäuscht und verletzt von einer vergangenen Liebe, sucht es die Einsamkeit der Natur und findet zunächst Trost und Ruhe im Mondlicht. Doch die Sehnsucht nach einem vertrauten Freund und der Erlösung von dem Liebesschmerz bleibt wohl unerfüllt.
Wir hören zwei Vertonungen dieses Gedichtes von Franz Schubert. Die erste Vertonung, ein schlichtes, freundliches Strophenlied, stellt den Trost, den das Mondlicht spendet, in den Vordergrund. Auch fehlt die 5. Strophe des Gedichtes, welche die enttäuschte Liebe offen thematisiert.
In der zweiten Vertonung wird der Kontrast zwischen Trost und Schmerz auch in der Musik deutlich. In der Mitte des Liedes weicht Schubert von der Strophenform ab und verstärkt durch eine dramatische Entwicklung die aufgewühlte Gefühlswelt des lyrischen Ichs, die sich im Rauschen des Flusses widerspiegelt. Schließlich beruhigt sich die Musik wieder und findet, friedlich verklärt, zur anfänglichen Strophenform zurück.
Moderation: Giulia Scopelliti (Sopran)
Sie hören „An den Mond“ von Franz Schubert. Das lyrische Ich schaut nachts einsam und friedlich auf die vom Mondschein beleuchtete Natur und spricht zum Mond. Je mehr es sich dem himmlischen Freund gegenüber öffnet, desto lebendiger werden schöne wie schmerzliche Erinnerungen und damit verbundene Gefühle. Der unaufhaltsam rauschende Fluss ist dafür sowohl Spiegel als auch Trost: Gedanken, Gefühle, sogar Tränen können frei im wilden Gewässer fortströmen.
Moderation: Eva Siegel (Mezzosopran)
Moderationen: Felicity Förster (Sopran)
Moderation 1
Moderation 2